Einmal im Jahr, auch als Dank an die vielen fleißigen Hände in und um das Leubnitzer Schloss, gehen die Mitglieder vom Schlossförderverein Leubnitz mit ihren Partnern auf Reisen.
Mit dem Besuchen im Schloss Waldenburg, Luftschutzmuseeum Plauen oder Sägekettenerlebnis Blockhausen im Erzgebirge waren die Vereinsmitglieder in den letzten Jahren eher in Sachen Kultur und Heimatgeschichte unterwegs.
Auf Einladung von Bundestagsvizepräsidentin Yvonne Magwas sollte es diesmal eine politische Bildungsreise nach Berlin werden.
Eine bestens vom Nicole Weber, Mitarbeiterin im Wahlkreisbüro von MdB Yvonne Magwas in Auerbach, organisierte Erlebnisbusreise startet am Donnerstag dem 14. März Punkt 6.oo Uhr, zusammen mit Mitgliedern der CDU Ortsgruppe Pausa, in Leubnitz.
Zugegeben, meine persönlichen Besichtigungswünsche für Berlin sehen anders aus, dennoch ließ das vorgesehene Programm keine Wünsche offen.
Das erste Highlight war der einstündige Besuch der aktuellen Fragestunde zum Thema Energie im Bundestag. Ausweiskontrolle, intensiver Sicherheitscheck, Taschen und Jacken abgeben, Handy ausschalten und Belehrung über das respektvolle Verhalten zur Würdigung des hohen Hauses waren die Zugangsvoraussetzungen.
Einmal live dabei sein ist anders als in den Beiträgen der Nachrichtensendungen zu sehen.
Anwesend die Ausschussmitglieder Energie der Fraktionen, also eher kleine Runde.
Interessant: Redezeit MdB der großen Fraktionen exakt 5 Minuten, die Linke und BSW durften je nur 3 Minuten, die Redner der Regierungsbank dafür 9 Minuten.
Bemerkenswert auch, fast alle Anwesenden waren eher mit ihren Handys oder Tablets beschäftigt als aufmerksam den Rednern zu folgen.
Im persönlichen Treffen mit Frau Magwas wurde neben ihrer Arbeit im Bundestag auch viele regionale Themen aus dem Vogtland auch dieses Verhalten angesprochen. Da ist sogar eine Vizepräsidentin als Versammlungsleiter machtlos.
Fototermin und kleine Busrundfahrt rundeten den Tag ab.
Der Freitagvormittag stand ganz im Zeichen des Besuches mit interessanten Führungen im Stasimuseeum. Bekanntes, Neues und Unglaubliches wussten die ehemaligen Betroffenen zu berichten.
Der Nachmittag war dem Jüdischem Museum in Berlin Kreuzberg gewidmet. In weiser Vorrausicht mit Führung um die teils eigenartige Architektur und Ausstellungstücke überhaupt verstehen und fühlen zu können.
Eine spezielle einstündige „Stadtrundfahrt in 207 Meter Höhe“ mit Mittagessen im Restaurant auf dem Fernsehturm und ein eine Stadtrundfahrt orientiert an politischen Gesichtspunkten, hervorragend vom zugestiegenem Stadtführer mit reichlich Hintergrundwissen beschrieben, lassen Berlin in einem völlig anderem Licht erscheinen.
Den Samstag dominierte der Besuch im Dokumentationszentrum -Flucht, Vertreibung, Versöhnung- in der Stresemannstraße. Diese Ausstellung ist eine sehenswerte, interessante Empfehlung für jeden Berlinbesucher, leider mit den traurigen Erkenntnissen „…was jetzt gerade passiert, war alles schon mal da....“ oder “….die Politik hat anscheinend nichts gelernt…“ rundete diese politische Bildungsreise gebührend ab.
Hardliner wie ein langhaariger Grüner, eine weiß geschopfte Liberale oder andere Geschichtsvergessene, sollten diese Ausstellung einmal auf sich wirken lassen und entsprechende Schlüsse aus unserer Vergangenheit ziehen.
Mit einer zusätzlichen kleinen Stadtrundfahrt, u.a. vorbei an Finanzministerium, Bundesrat und auf besonderen Wunsch am Jack Point Charly tritt eine gut gelaunte Reisegruppe mit einem besonders engagierten Busfahrer nahtlos die Heimreise an.
Herzlichen Dank an Frau Yvonne Magwas und alle die Vorbereitung, Organisation und die vielen Extras ermöglicht haben.
Diese Reise war schon etwas Besonderes, etwas ganz Besonderes.
Verein "Freunde des Leubnitzer Schlosses" e.V.
Eberhard Prager